158. Großsteingrab Hoststeine,
westl. von Kalkriese, (+), Sprockhoff-Nr. 899
Offenbar gibt es zu diesem Grab keinerlei
Quellen, wie es früher einmal ausgesehen haben kann. In Sprockhoffs
Atlas der Megalithgräber wird gesagt, dass es aus 8 Steinen
und mehreren Trümmern besteht. Bei meiner Bestandsaufnahme
im Juli 2009 habe ich insgesamt 24 Steine bzw. Trümmer gezählt,
ohne dass man eine echte Kammeranordnung hätte wahrnehmen können.
Bei Gräbern dieser Art weiß man natürlich nie, welche
Steine evtl. in jüngerer Zeit von den Landwirten dort zusätzlich
abgelagert worden sind. Es gibt Hinweise, dass dort 1807 eine offizielle
Grabung, vermutlich durch den Grafen von Münster, stattgefunden
hat.
Piesch berichtet, dass das eigentliche Großsteingrab Horststeine 1873 noch auf einem anderen Acker gestanden habe. Dort soll es noch ein oder zwei weitere Großsteingräber gegeben haben, deren Steine versenkt, d.h. tief im Acker vergraben wurden, um bei der Feldbestellung nicht zu stören.wurden dann, ebenso wie die von n (G.-U. Piesch, Arch. Mitteilgn. aus Nordwestd. 20, 1997).
Schlüter und Zehm stellten 1992 in Frage, ob die heutigen Horststeine überhaupt ein echtes Großsteingrab sind, oder nur die Reste zweier längst zerstörter Großsteingräber, die dort zusammen abgelagert wurden.
Wenn man von der Autobahn
kommend auf der B 218 in Richtung Kalkriese fährt, kommt man
ca. 2 km hinter Engter zur sog. Roten Mühle. Kurz bevor der
Bewuchs des Bachlaufes beginnt, geht nach links ein Feldweg ab,
den man folgt, bis ein weiterer Abzweig nach Südwesten führt.
An diesem Weg liegt links eine einzelne Baumgruppe, in der die Steine
verborgen sind. Der Weg zum Grab mit GoogleMaps. Position
Garmin: N 52° 24,081’, E 8° 05,065'; GoogleEarth: 52° 24’ 05,50” N, 8° 05’ 03,99” E
Im Frühjahr 1991 wurden auf dem Huxelorter Esch acht versenkte Findlinge eines weiteren, ehemaligen Großsteingrabes freiegelegt, das vermutlich nur wenige Meter nordwestlich der Horststeine gestanden hat (G.-U. Piesch, Arch. Mitteilgn. aus Nordwestd. 20, 1997).
159. Großsteingrab
Darpvenner
Steine I = Broxten
I = Venne I, nordwestl. von
Driehausen, (+++), Sprockhoff-Nr. 900
Die
relativ gut erhaltene Kammer ist 15,5 x 1,5 m groß. Aus den
vorhandenen Resten kann man eine ehemalige ovale Einfassung erahnen,
wobei man sich nicht von der neuzeitlichen Einfassung verwirren
lassen darf, die in den letzten Jahren rund um das Grab ausgelegt
worden ist. 6 Decksteine sind noch vorhanden, 3 dürften fehlen.
Auf der Westseite konnte ich drei von Sprockhoff verzeichnete Steine
nicht mehr finden. Dort ist jetzt der Zuweg zum Grab. Dafür
lagen im Brereich des Grabes einige Steine herum, die bei Sprockhoff
nicht eingezeichnet waren, d.h. die in den letzten 75 Jahren dazugekommen
sein müssen. An den drei Darpvenner Steinen hat der Graf
von Münster 1807 erste Grabungen durchgeführt.


Um zu den drei Darpvenner
Steinen zu kommen, verläßt man die B218 am Besten in
Schwagsdorf in Richtung Driehausen und weiter in Richtung Borgwede.
In Driehausen ist bei einem Gasthaus ein Parkplatz für die
Darpvenner Steine eingerichtet, von dem man noch ca. 100 m weiter
nach Nordwesten entlang der Straße laufen muss.. Grab I liegt
auf der Anhöhe rechts von der Straße im Wald, die Gräber
II und III liegen links, wobei man noch einen kleinen Abhang hinauf
klettern muss. An Grab II vorbei geht man weiter in den Wald hinein
zum Grab III. Unterhalb Grab II gibt es beschränkte Parkmöglichkeiten. Der Weg
zu den Gräbern mit GoogleMaps Position
Gamin: N 52° 22,090’, E 8° 10,918’; GoogleEarth: 52° 22’ 04,99” N, 8° 10’ 54,54” E
|
160. Großsteingrab Darpvenner Steine II = Broxten II, nordwestl. von Driehausen, (++),
Sprockhoff-Nr. 901
Es
handelt sich um eine relativ kleine Kammer (8 x 2,3 m) mit 10 Trag-,
2 Abschluss- und 3 Decksteinen. Außerdem liegen noch einige
Bruchstücke herum.
 Der Weg
zu den Gräbern mit GoogleMaps Position Garmin:
N 52° 22,048’, E 8° 10,917’; GoogleEarth: 52° 22’ 02,89” N, 8° 10’ 55,38” E
161. Großsteingrab Darpvenner
Steine III = Broxten
III = Venne III, nordwestl.
von Driehausen, (++), Sprockhoff-Nr. 902
Die
Kammer ist mit 10,5 x 1,5 m länger und schmaler als bei Grab
2. 15 Trag-, 2 Abschluss- und 4 Decksteine sind noch zu entdecken,
einer der Decksteine wurde gesprengt. Ursprünglich müssen
es 8 Decksteine gewesen sein. Ich habe im Gegensatz zu Sprockhoff
einen Stein mehr gefunden.
Der Weg zum Grab mit GoogleMaps Position
Garmin: N 52° 22,028’, E 8° 10,905’; GoogleEarth: 52° 22’ 02,33” N, 8° 10’ 54,43” E

nach
oben
162. Großsteingrab
Driehausen = Schwagstorf I, südwestl. von Schwagsdorf, (+++), Sprockhoff-Nr. 903 (in meiner Karte die Nr. 162)
Die
relativ gut erhaltene, 16,8 x 1,8 m große Grabkammer verjüngt
sich laut Sprockhoff zu beiden Enden hin. 11 Decksteine, die meisten
Träger und Reste einer Einfassung sind noch vorhanden. In diesem
Grab wurden 1907 Ausgrabungen im Auftrag des Grafen von Münster
durchgeführt. Auf www.stonpages.de gibt es Hinweise auf
bronzezeitliche Näpfchen auf zwei Decksteinen, die ich selbst
aber wohl übersehen habe, und die auch bei Sprockhoff nicht
erwähnt sind.
 Reste
der Einfassung (rechts)  eine uralte, bizarre Eiche steht mitten
im Grab
Etwa auf halber Strecke
zwischen Schwagsdorf und Driehausen geht nach Süden die Straße
nach Krebsburg ab. Etwa auf halber Strecke zwischen dieser Abzweigung
und Krebsburg liegt recht etwa 50 m neben der Straße eine
Baumansammlung mit dem Grab im Feld, zu der nur ein winziger Trampelpfad
führt. Der Weg zum Grab mit GoogleMaps Position
Garmin: N 52° 21,601’, E 8° 11,870’; GoogleEarth: 52° 21’ 36,11” N, 8° 11’ 52,08” E
Der ca. 500 m südlich an einem Straßenabzweig
stehende "Driehauser Menhir" ist eigentlich nur ein großer
Findling und wenig lohnend.
163. Großsteingrab
Felsener
Esch I = Schwagstorf II,
südöstl. von Schwagsdorf,
(-), Sprockhoff-Nr. 904
Das
Grab ist sehr klein (4,5 x 2,5 m), und Sprockhoff hat es als erweiterten
Dolmen betrachtet.

Man verläßt
Schwagsdorf auf der B 218 nach Südosten in Richtung Herringhausen.
Nach ca. 1 km liegen links im Feld zwei markante Baumgruppen. Die
erste, unscheinbarere markiert die beiden Großsteingräber
"Felsener Esch", die zweite, schönere Baumgruppe
ein bronzezeitliches Hügelgrab. Der Weg zum
Grab mit GoogleMaps
Position: Garmin: N 52° 21,940’, E 8° 13,006’; Google Earth: 52° 21’ 56,49” N, 8° 13’ 00,28” E
164. Großsteingrab
Felsener
Esch II = Schwagstorf
III, südöstl. von
Schwagsdorf, (-), Sprockhoff-Nr. 905
Es
handelt sich um ein sehr stark zerstörtes Grab, von dem nur
noch 4 oder 5 Träger und ein gesprengter Deckstein übrig
sind. Eine typische Kammerform ist nicht mehr zu erkennen.
Der Weg zum Grab mit GoogleMaps Position
Garmin: N 52° 21,948’, E 8° 13,047’; GoogleEarth: 52° 21’ 56,95” N, 8° 13’ 02,74” E
In der Nähe liegt außerdem noch
ein bronzezeitliches Hügelgrab, das gut zu sehen ist.
    Bohrlöcher im gespaltenen Deckstein
nach
oben
173. Großsteingrab
Teufels Backtrog
= Teufels Teigtrog
= Teufelssteine 2, nordöstl.
von Vehrte, (+++), Sprockhoff-Nr. 915
Von
dieser kleinen Kammer, die noch tief in den Resten des ehemaligen
Hügels steckt, sind noch 6 Trag-, 1 Abschluss- und 3 Decksteine
vorhanden. Sprockhoff hält das Grab für einen erweiterten
Dolmen. 1920 sollen noch Reste einer Einfassung erkennbar gewesen
sein.
 Um hinzukommen, fährt
man in Vehrte auf dem Wittekindsweg nach Norden. Kurz bevor dieser
nach Westen abbiegt, geht nach rechts eine Einfahrt ab, die wie
eine private Zufahrt wirkt. Von dieser führt ein Wanderweg
nach Norden zum "Backtrog", und nach Nordosten in Richtung
Backofen. Letzeren erreicht man, wenn man hinter dem bebauten Privatgelände
dem Trampelpfad nach rechts bis zu einer einzelnen Baumgruppe folgt,
in der der Backofen liegt. Der Weg
zum Grab mit GoogleMaps
Position: Garmin: N 52° 20,998’, E 8° 09,578’; Google Earth: 52° 20’ 59,95” N, 8° 09’ 34,45” E
174. Großsteingrab
Teufels Backofen
= Teufelssteine 1, nordöstl. von Vehrte, (+), Sprockhoff-Nr. 916
Es
handelt sich um die Reste einer 6 x 2 m großen Kammer mit
deutlich erkennbarem Eingang an der Mitte der Südseite. 9 Trag-
und 4 Decksteine sind erhalten.
Der Weg zum Grab mit GoogleMaps Position
Garmin: N 52° 20,903’, E 8° 09,616’; GoogleEarth: 52° 20’ 53,94” N, 8°
09’ 37,00” E
 

Der Weg zum Grab mit GoogleMaps
nach
oben |
Süntelstein, nordöstlich von Vehrte
Wenn man von Vehrte auf
der Bergstraße nach Norden in den Wald hinein
fährt, erreicht man kurz hinter den letzten Häusern
einen Parkplatz. Man folgt dem nach Westen führenden
Waldweg ca. 1 km, bis rechts eine Wiese beginnt. Dort
führt nach Norden ein Pfad in den Wald und zum
Süntelstein, einem großen solitären
Findling, den der Teufel dort erschöpft abgelegt
haben soll, obwohl er ihn eigentlich in böser Absicht
bis zur nächsten Kirche schleppen wollte. Ein "Künstler"
hat deshalb auf der Rückseite eine Teufelsfratze
aufgemalt, die sich streng an den natürlichen Rissen
und Vertiefungen im Stein orientiert. Es gibt alte
Quellen, die in diesem Gebiet von einem ehemaligen Großsteingrab
sprechen, so dass nicht auszuschließen ist, dass
der Süntelstein einmal zu einem Megalithgrab gehört
haben mag. Neben dem Stein liegt ein riesiger Haufen
Findlinge, die bei Waldaufräumarbeiten dort zusammengetragen
wurden, aber mit Sicherheit kein Großsteingrab
markieren.
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Ein weiteres Großsteingrab mit dem Namen "Teufels Backtrog" soll in Resten bis 1919 südwestlich des Nachbarortes Icker gelegen haben. Es wird in Auflistungen von 1873 und 1891/92 erwähnt. (G.-U. Piesch, Arch. Mitteilgn. aus Nordwestd. 20, 1997)
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